Neue Initiative: Fake News besser und schneller erkennen
Eine neue Initiative der Austria Presse Agentur (APA) und der Deutschen Presse-Agentur (dpa) soll Medienschaffenden dabei helfen, Falschinformationen im Internet besser erkennen zu können. Doch auch für alle anderen können die vorgestellten Tools nützlich sein.
Wenige Sprüche von Politiker*innen werden in Wahlkampfzeiten so häufig zitiert wie der folgende von Michael Häupl: „Wahlkampf ist die Zeit der fokussierten Unintelligenz“, hat der ehemalige Wiener Bürgermeister 2005 gesagt. Insbesondere im anstehenden Wahljahr eine gute Erinnerung daran, in Wahlkampfzeiten noch etwas genauer hinzusehen.
Geht es allerdings nicht mehr nur um unintelligente Vorschläge, sondern um fragwürdige Behauptungen von angeblichen Tatsachen, kommen Faktenchecker*innen ins Spiel. Um Medienschaffenden dabei zu helfen, Falschinformationen besser erkennen zu können, haben die Austria Presse Agentur (APA) und die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Montag eine neue Initiative ins Leben gerufen. Auf gadmo.eu, der zentralen Online-Plattform für deutschsprachige Faktenchecks, sind ab sofort Videoschulungen, interaktive Grafiken und Leitfäden für Recherchetechniken zu finden – kostenlos und für alle zugänglich.
Neben den Grundlagen und Prinzipien von professionellen Faktenchecks lernt man dort beispielsweise, wie sich herausfinden lässt, wo und wann ein Foto entstanden ist oder ob ein Social-Media-Account einer echten Person gehört. Zudem zeigen Journalist*innen, was Internet-Archive sind, wozu man sie brauchen kann – und wieso Screenshots von Webseiten als Beleg für eine Behauptung nicht ausreichen. Und wer immer schon wissen wollte, wie man „richtig googelt“, wird auf der Plattform ebenfalls fündig.
„Gerade im Superwahljahr 2024 ist es entscheidend, die nötigen Skills zum Aufspüren von Fake News zu stärken – sowohl in den Redaktionen als auch darüber hinaus“, sagt Florian Schmidt, Leiter des APA-Faktencheck-Teams. Mit der neuen Initiative setze man einen wichtigen Schritt in Richtung Wissenstransfer, um Des- und Falschinformation effektiv entgegenzuwirken, so Schmidt.
Das von der EU-Kommission geförderte German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO) ist der größte Zusammenschluss von Faktencheck-Organisationen und Forschungsteams gegen Desinformation in Deutschland und Österreich und die zentrale Plattform für deutschsprachige Faktenchecks. Neben APA und dpa sind dort auch die Agence France-Presse (AFP) und das Recherche-Netzwerk CORRECTIV vertreten.
Text: Moritz Ettlinger
Titelbild: Austin Distel auf Unsplash (Symbolbild)
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