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Infos zum Thema Rechtsextremismus leicht verständlich – TopEasy spezial

In Kooperation mit der Austria Presse Agentur

Sprachniveau B1

Was versteht man unter Rechts-Extremismus?

Der Begriff Rechts-Extremismus besteht aus 2 Worten: Rechts und Extremismus. Schauen wir uns zuerst das Wort rechts an. In der Politik unterscheidet man oft zwischen links und rechts. Das kommt aus der Zeit der französischen Revolution im Jahr 1789. Damals saßen die Anhänger des alten Systems auf der rechten Seite. Sie wollten die Monarchie und den König behalten und nichts ändern. Die Anhänger der Revolution saßen links. Sie forderten die Abschaffung der Monarchie.

Das 2. Wort ist Extremismus. Darunter versteht man eine radikale Meinung. Extremisten sind gegen die Demokratie und die wichtigsten Gesetze eines Staates. Sie sind oft auch bereit zu Gewalt. Rechts-Extremismus bezeichnet also eine radikale politische Meinung. Für Rechts-Extremisten ist die Zugehörigkeit zu einem Volk wichtig. Das nennt man Nationalismus. Sie lehnen fremde Menschen ab. Vor allem Juden werden von Rechts-Extremisten verachtet. Das nennt man Anti-Semitismus.

Rechts-Extremisten wünschen sich einen starken Anführer. Die Gesellschaft soll also autoritär geführt werden. Politische Parteien haben dann keine Rechte mehr. In einem autoritär geführten Staat gibt es auch keine Meinungsfreiheit mehr. Die Menschen dürfen dann also nicht mehr sagen, was sie sich denken. Rechts-Extremisten verwenden zur Erkennung verschiedene Symbole, Fahnen und Zeichen.

Anti-Semitismus – Was ist das?

Anti-Semitismus ist der Hass gegen Juden. Der Begriff Anti-Semitismus entstand zwar erst im Jahr 1879 in Deutschland. Allerdings wurden Juden schon vor 2.500 Jahren verfolgt und vertrieben. Der Grund: Juden glaubten nur an einen Gott. Das war damals sehr ungewöhnlich. Denn die Völker damals glaubten, dass es mehrere Götter gibt. Der Hass auf die Juden blieb über die Jahrhunderte bestehen. Immer wieder kam es zu Verfolgungen und Ermordungen.

Staaten wie Österreich oder Deutschland und Frankreich sind für uns heute ganz normal. Das war früher aber anders. Es gab viele Kriege, die Grenzen änderten sich sehr oft. Die Menschen waren es gewohnt, immer wieder anderen Herrschern zu dienen. Im 18. Jahrhundert erst kam dann langsam die Idee der National-Staaten auf. Immer wichtiger wurde das eigene Volk. Weil aber die Lebensbedingungen meist schlecht waren, sucht man nach einem Schuldigen. Und das waren wieder einmal die Juden.

Die Anti-Semiten behaupteten zum Beispiel, dass die Juden die Herrschaft über die Welt wollen. Zwar arbeiteten damals viele Juden in Banken oder waren Ärzte. Die meisten Juden waren aber einfache Handwerker. Trotzdem wurden Juden immer öfter benachteiligt und beleidigt. Besonders grausame Folgen hatte der Anti-Semitismus während der Herrschaft der National-Sozialisten in Deutschland von 1933 bis 1945. Ungefähr 6 Millionen Juden in Europa wurden damals ermordet.

Die rechts-extreme Partei AfD

Die AfD ist eine rechts-extreme Partei in Deutschland. AfD ist eine Abkürzung und heißt Alternative für Deutschland. Die AfD wurde 2013 als europa-kritische Partei gegründet. Bei der Europa-Wahl 2014 schaffte die Partei den Einzug ins Europa-Parlament. Danach kam es zu einem Machtkampf innerhalb der Partei. 2015 spaltete sich unter Bernd Lucke ein wirtschafts-liberaler Teil ab. Der Rest der Partei unter Frauke Petry und Jörg Meuthen entwickelte sich deutlich nach rechts.

Die AfD ist gegen Menschen ausländischer Herkunft. Sie lehnt auch Maßnahmen im Kampf gegen die Erd-Erwärmung ab. Mittlerweile sind Alice Weidel und Tino Chrupalla die Vorsitzenden der Partei. Die AfD legte zuletzt in den Umfragen stark zu. Im November gab es einen Skandal. Bei einem Treffen zwischen Rechts-Extremisten nahmen auch AfD-Politiker teil. Es folgten Proteste in Deutschland und auch in Österreich.

Die Identitäre Bewegung gibt es in vielen Ländern Europas

Die Identitäre Bewegung ist eine rechts-extreme Gruppe. Sie sieht Zuwanderer aus anderen Ländern als Gefahr an. Seit 2012 ist die Identitäre Bewegung auch in Österreich aktiv. Martin Sellner ist ein sehr bekanntes Gesicht der rechts-extremen Gruppe. Er war bis 2023 deren Sprecher. Der Ursprung der Identitären Bewegung liegt in Frankreich und Italien. In vielen Teilen Europas gibt es Vertretungen der Identitären. Sie sind gut miteinander vernetzt.

Es kommt immer wieder zu Stör-Aktionen der Identitären Bewegung. Das Symbol der Identitären ist der eingekreiste und in Gelb gehaltene griechische Buchstabe Lambda auf einem schwarzen Hintergrund. Der Buchstabe sieht aus wie ein umgedrehtes V.

Rechts-Extreme und AfD planten offenbar Massen-Vertreibungen

Im November hat es ein Treffen zwischen der rechts-extremen Partei AfD und bekannten Rechts-Extremisten gegeben. Dieses Treffen in der deutschen Stadt Potsdam sorgte für große Aufregung. Denn dort wurde die mögliche Abschiebung von Millionen Ausländern besprochen. Auch deutsche Staatsbürger mit ausländischer Herkunft sollten vertrieben werden. An dem Treffen nahm auch der Österreicher Martin Sellner teil. Er ist der frühere Sprecher der rechts-extremen Identitären Bewegung.

Über das Treffen hatte das Medienhaus Correctiv berichtet. Laut Correctiv sprach sich Sellner dabei für eine sogenannte Remigration aus. Damit wird die Rückkehr von Auswanderern bezeichnet. Diese Menschen sollen Deutschland freiwillig verlassen, weil ihnen die Gesetze zur Anpassung an ihre neue Heimat zu streng sind.

Remigration bedeutet die Rückkehr von Auswanderern

Bei dem Treffen der Rechts-Extremisten wurde vor allem über Remigration gesprochen. Der Begriff Remigration bedeutet die Rückkehr von ausgewanderten Menschen in ihre ursprüngliche Heimat. Immer wieder kam es in der Geschichte zu Remigrationen. So kehrten zum Beispiel viele Europäer, darunter auch Deutsche, am Anfang des 20. Jahrhunderts aus Nord- und Südamerika freiwillig wieder in ihre Heimat-Länder zurück.

Die Rechts-Extremisten geben dem Begriff Remigration jedoch eine andere Bedeutung. Sie wollen, dass bestimmte Bevölkerungs-Gruppen Deutschland verlassen. Dafür sollen indirekt strenge Gesetze sorgen. Diese Gesetze sollen die Menschen zur Anpassung an die Gesellschaft zwingen. Wer das nicht will, soll Deutschland verlassen oder abgeschoben werden. Zu diesen 3 Gruppen gehören Flüchtlinge, die um Asyl angesucht haben, sowie Ausländer mit Bleiberecht und nicht angepasste Deutsche.

Der Plan, der bei dem Treffen besprochen wurde, sieht auch eine Art Musterstaat in Nordafrika vor. Dort könnten bis zu 2 Millionen Menschen leben, die Deutschland verlassen. Der Grund und Boden für diese Sonder-Wirtschafts-Zone soll dafür gepachtet werden. In dem Plan wird auch vorgeschlagen, demokratische Wahlen schlecht zu machen und die unabhängigen Medien zu bekämpfen.

Viele Demonstrationen gegen Rechts-Extremismus

In vielen Städten Deutschlands und Österreichs haben nach dem Treffen der Rechts-Extremen in Potsdam Demonstrationen stattgefunden. Hunderttausende Menschen demonstrierten bisher gegen Rechts-Extremismus. Manche Demonstrationen mussten sogar abgebrochen werden, weil so viele Menschen kamen. Unter den Protestierenden waren Menschen jeden Alters, darunter viele Familien mit Kindern. Sie alle wollen mit den Demonstrationen ein Zeichen setzen gegen die Partei AfD und Fremdenhass.

In Österreich gab es zuletzt große Demonstrationen in Wien, Salzburg, Innsbruck und Linz. Vor dem Parlament in Wien versammelten sich laut Polizei 35.000 Menschen. Die Veranstalter sprachen sogar von 80.000 Demonstranten. Unterstützt wurde die Demonstration von vielen bekannten Organisationen wie zum Beispiel der Caritas, der Gewerkschaft, der Arbeiterkammer. Auch die Parteien SPÖ und Grüne sowie bekannte Künstler und Künstlerinnen riefen zum Protest auf.

Sprachniveau A2

Was ist Rechts-Extremismus?

Das Wort Rechts-Extremismus
besteht aus zwei Teilen:
Rechts und Extremismus.
Beginnen wir mit dem 1. Teil.
In der Politik unterscheidet man oft
zwischen links und rechts.
Diese Unterscheidung stammt
aus der Französischen Revolution.
Damals haben die einfachen Bürger
gegen den König protestiert.
Auch in der französischen
National-Versammlung
wurde darüber diskutiert.
Die Anhänger des Königs
saßen auf der rechten Seite.
Die Anhänger der Revolution
saßen auf der linken Seite.

Der 2. Teil von dem Wort
ist Extremismus.
Darunter versteht man
eine extreme Meinung.
Extremisten sind gegen die Demokratie.
Sie wollen die Gesetze eines Staates
nicht akzeptieren.
Sie haben also eine radikale
politische Meinung.
Oft sind Extremisten
auch bereit zu Gewalt.

Für Rechts-Extremisten ist es wichtig,
zu einem Volk zu gehören.
Das nennt man Nationalismus.
Nationalisten wollen keine
fremden Menschen.
Vor allem Juden sind bei
Rechts-Extremisten unerwünscht.
Den Hass auf Juden
nennt man Anti-Semitismus.

Rechts-Extremisten wünschen sich
einen starken Anführer.
Sie wollen eine autoritäre Führung.
Autoritär bedeutet auch diktatorisch
und anti-demokratisch.
In einem autoritären Staat haben
politische Parteien keine Rechte.
Außerdem dürfen die Menschen
nicht mehr sagen, was sie denken.

Was ist Anti-Semitismus?

Anti-Semitismus ist
der Hass gegen Juden.
Das Judentum ist eine Religion
wie das Christentum oder der Islam.
Das Wort Anti-Semitismus entstand
erst vor etwa 150 Jahren in Deutschland.
Hass gegen Juden gibt es
aber schon seit etwa 2.500 Jahren.
Juden glaubten nämlich nur an einen Gott.
Das war damals sehr ungewöhnlich.
Denn die meisten Menschen glaubten
an mehrere Götter.
Für sie war der jüdische Glaube
also fremd und komisch.
Das führte zum Hass gegen die Juden.

Leute, die Juden nicht mögen,
nennt man Anti-Semiten.
Diese Leute behaupten zum Beispiel,
dass die Juden die Herrschaft
über die Welt wollen.
Deswegen wurden Juden in der Geschichte
oft benachteiligt und beleidigt.
Besonders schlimm war der Anti-Semitismus
in Deutschland von 1933 bis 1945.
In dieser Zeit herrschten
die National-Sozialisten.
Sie haben die Juden systematisch verfolgt.
Ungefähr 6 Millionen Juden
wurden damals in Europa ermordet.

In Deutschland gibt es die rechts-extreme Partei AfD

In Deutschland gibt es
die rechts-extreme Partei AfD.
AfD ist eine Abkürzung.
Sie bedeutet Alternative für Deutschland.
Die Partei wurde 2013 gegründet.
Zu Beginn war die AfD
eine europa-kritische Partei.
Im Jahr 2015 teilte sich die Partei.
Ein Teil gründete eine neue Partei
mit einem anderen Namen.
Der andere Teil behielt den Namen AfD
und entwickelte sich nach rechts.

Die AfD ist gegen Menschen,
die aus dem Ausland kommen.
Die Vorsitzenden der Partei heißen
Alice Weidel und Tino Chrupalla.
In den letzten Monaten
haben immer mehr Leute gesagt,
dass sie die AfD bei den nächsten Wahlen
wählen wollen.
Im November gab es aber einen Skandal.
Bei einem Treffen von Rechts-Extremisten
nahmen auch Politiker der AfD teil.
Danach gab es in Deutschland und Österreich
Proteste gegen Rechts-Extremismus.

Die Identitäre Bewegung

Die Identitäre Bewegung ist
eine rechts-extreme Gruppe.
Die Identitären glauben, dass
fremde Menschen
die europäische Kultur bedrohen.
Die Gruppe kommt eigentlich
aus Frankreich und Italien.
Inzwischen gibt es die Bewegung
aber in ganz Europa.
In Österreich gibt es
die Identitäre Bewegung seit 2012.
Einer der Chefs der Identitären
in Österreich war Martin Sellner.

Das Symbol der Identitären ist der
griechische Buchstabe Lambda.
Er ist gelb auf einem schwarzen Hintergrund.
Der Buchstabe sieht aus
wie ein umgedrehtes V.

AfD-Politiker waren bei Treffen von Rechts-Extremen

Im November 2023 haben sich
in der deutschen Stadt Potsdam
ganz viele Rechts-Extreme getroffen.
Manche von ihnen sind sogar schon
bekannt für ihre extreme Meinung.
Bei dem Treffen waren auch Politiker
von der rechts-extremen Partei AfD dabei.
Das Treffen hat für große Aufregung gesorgt.
Es wurde nämlich über Pläne gesprochen,
Menschen mit ausländischer Herkunft
wieder abzuschieben.

An dem Treffen nahm auch
der Österreicher Martin Sellner teil.
Er ist der frühere Sprecher
der rechts-extremen Identitären Bewegung.
Sellner hat sich bei dem Treffen für eine
sogenannte Remigration ausgesprochen.
Damit ist eine Rückkehr
von Auswanderern gemeint.
Durch ganz strenge Gesetze
sollen Menschen mit ausländischer Herkunft
dazu gezwungen werden,
Deutschland und Österreich
freiwillig wieder zu verlassen.
Das wünschen sich Sellner
und viele andere Rechts-Extreme.

Was bedeutet Remigration?

Viele Leute reden momentan
über den Begriff Remigration.
Auch bei dem Treffen von Rechts-Extremen
in Deutschland wurde darüber gesprochen.
Wenn Leute ihre Heimat verlassen,
nennt man das Migration.
Remigration ist die freiwillige Rückkehr
dieser Menschen
in ihre eigentliche Heimat.
Das hat es in der Geschichte
immer wieder gegeben.

Die Rechts-Extremisten geben dem Begriff
Remigration aber eine neue Bedeutung.
Sie wollen, dass bestimmte Menschen
Deutschland verlassen müssen.
Dafür sollen strenge Gesetze sorgen.
Die Menschen sollen damit gezwungen
werden, sich anzupassen.
Ist ihnen die Anpassung zu mühsam,
sollen sie Deutschland verlassen
oder abgeschoben werden.

Viele Menschen sind gegen Rechts-Extremismus

In vielen Städten von Deutschland
und Österreich gab es Demonstrationen
gegen den Rechts-Extremismus.
Manche Demonstrationen in Deutschland
mussten sogar abgebrochen werden,
weil so viele Menschen kamen.
Die Demonstranten sind
gegen den Hass auf Fremde.
Die Demonstranten sind auch
gegen die Partei AfD.

In Österreich gab es Demonstrationen
in Wien, Salzburg, Innsbruck und Linz.
Die Polizei sagte, dass in Wien
35.000 Menschen demonstrierten.
Die Veranstalter sagten,
dass es sogar 80.000 Menschen waren.
Viele bekannte Organisationen sagten,
dass man demonstrieren soll.
Auch die Parteien SPÖ und Grüne
sowie bekannte Personen
riefen zum Protest auf.


Titelbild: Demonstration gegen Rechtsextremismus in Berlin. Foto: Stefan Müller auf Flickr / CC BY 2.0 DEED

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