Der Unterschied zwischen praxis- und personenzentrierter Politik
Der SPÖ und anderen Parteien stünde es gut an, sich wieder mit praktischer und nutzbringender Politik zu beschäftigen.
Ein Kommentar von Markus Schwarz
Vor kurzem fühlte ich mich bemüßigt, auf den Unterschied zwischen einer personenzentrierten Politik, etwa der SPÖ, als auch den übrigen Parteimischpochen und einer praktisch orientierten Sozialpolitik hinzuweisen.
Erik Hobsbawm, Historiker, Autobiograph seiner eigenen „posthumanen Biografie“ setzt in der Einleitung zu diesem Werk den Unterschied zwischen verkaufsfördernden Klatschkolumnisten und dem Versuch einer ernsthaft verfassten Autobiografie mit folgenden Worten auseinander: “Die militärischen Erfolge eines Generals werden nicht daran gemessen, welche Heldentaten dieser im Bett vollbracht hat. Alle Versuche, die Ökonomie eines Keynes, oder eines Schumpeter aus ihrem ziemlich unerfüllten, aber unterschiedlichen Geschlechtsleben abzuleiten, sind zum Scheitern verurteilt.“
Ähnliches gilt auch für die Politik.
So stünde es den Damen und Herren der SPÖ und den Vertreter*innen anderer Parteien vielleicht gut an, sich endlich wieder einmal einen Kopf über eine ethisch, sowie praktisch sinn- und nutzbringende Politik mit Handschlagsqualität zu machen, als sich untereinander/ gegenseitig ihre jeweilige Schmutzwäsche zu waschen.
Nicht die Aussagen von vor zwanzig Jahren des Hauptprotagonisten des gegenwärtig erbärmlichen Politdramas sind ausschlaggebend für eine zielführende Politik für uns, den Träger*innen dieses hierzulande sich aus den Wirren der Geschichte entwickelt habenden Staatsgebildes.
Nein, die politische, die konkrete Praxis entscheidet über das zukünftige Wohlergehen dieses Teils der Erde und der aus ihm hervorgegangenen Leute. Darüber sollte eigentlich nicht erst geredet werden, sondern das sollte der zentrale Inhalt politischer Praxis sein.
Das war auch schon die knappe, weil mehr durch beherztes Handeln relevant gemachte Moral von der Geschicht.
Titelbild: Luis Morera auf Unsplash
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