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100 Worte zum Sonntag von Michael Wögerer

Seit vielen Jahren wird der 1. Mai in Wien zum Symbol für die zersplitterte österreichische Arbeiter:innenbewegung. Zuerst begeht die SPÖ gemächlich ihren Tag der Arbeit am Rathausplatz, danach spalten sich die unterschiedlichen linken Gruppierungen in ihre oberflächlich kaum unterscheidbaren Demonstrationszüge auf.

Während die französische Linke mit ihrer „Neuen ökologischen und sozialen Volksunion“ Mut beweist und Hoffnung gibt, verliert sich die österreichische Linke in für Außenstehende unverständliche Grabenkämpfe.

Dabei wäre es gar nicht so schwer: Persönliche Animositäten beiseiteschieben, sich auf wenige zentrale Forderungen einigen und partikuläre Interessen (vorerst) ausklammern. Und vielleicht als ersten Schritt bereits am 1. Mai 2023 gemeinsam marschieren.

Titelbild: Wahlkampfplakate (Grüne, Sozialdemokraten, Linke) für die französischen Präsidentschaftswahlen 2022 (Aridd; CC BY-SA 4.0)

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