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Wiener Strategie für Klimaneutralität ab 2040 soll nicht als „Klima-Papiertiger“ enden

Zivilgesellschaftliche Organisationen in der sozial-ökologischen Transformationsbewegung versuchen heute den politischen Diskurs im Klimafahrplan zu bestimmen. Wie erfolgreich kann das sein?

Ein Gastkommentar von Ilse Kleinschuster

Um erfolgreich zu sein, müssten sie zunächst einmal ihre ideologische Perspektive klären. Sie sollten zum Beispiel die Argumentation vermeiden, dass „grünes“ Wirtschaftswachstum ein wichtiger Grund ist, in erneuerbare Energien zu investieren oder Geflüchtete aufzunehmen. Ich denke, das ist unehrliches Taktieren und festigt alte Denkstrukturen. Im Gegensatz dazu, sollten sie ihre Werte und moralische Anliegen klar kommunizieren, so dass auch der „kleine Mann von der Straße“ versteht worum es geht. Gemessen an marktkonformen Erfolgskriterien erreichen Reformbewegte aus diesen Kreisen ihre Kampagnenziele oft nicht, aber sie setzen doch wichtige Impulse für neue Narrative.

Wenn nun die Wiener Strategie für Klimaneutralität ab 2040 vorsieht keine Benzin- und Dieselautos mehr in die Stadt zu lassen, die Fernwärme, Geothermie und Solaranlagen auszubauen, dann sollten doch die bereits auf dem Papier vorhandenen vielen guten Ideen (Konzepte) aus diesen Kreisen endlich umgesetzt werden. Unverständnis herrscht unter den Bürger*innen dieser Stadt, wie es gelingen kann in den kommenden 20 Jahren im Durchschnitt 3,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen, wenn im aktuellen Klimabudget pro Jahr lediglich 18.000 Tonnen CO2 eingespart werden können (also nur 0,5% davon). Viele sind bereit der Stadtregierung zu helfen „an den großen Schrauben zu drehen“ (Zitat Bürgermeister Ludwig), viele haben Ideen wie man sozial gerechte Maßnahmen auch zeit-(klima-)gerecht umsetzen könnte.

Die hohen Ziele im Klimaschutz sollten endlich aus der Ankündigungsphase in die Umsetzungsphase übergehen. Wenn Wien mit der „Smart City Rahmenstrategie“ und dem „Klimafahrplan“ die Weichen für die Zukunft wirklich noch stellen will, dann wäre es allerhöchste Zeit, damit zu beginnen -, nicht ohne dabei die Kassen auch für initiative, engagiert Bürger*innen zu öffnen.


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Titelbild: misterfarmer auf Pixabay

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2 Gedanken zu „Wiener Strategie für Klimaneutralität ab 2040 soll nicht als „Klima-Papiertiger“ enden

  • Klaus Ras

    Ja genau, desswegen setzt die Wiener Stadtregierung grade, gegen den Willen vieler, mit Staatsgewalt die Stadtstraße durch¿

    Antwort
  • Eva Neureiter

    An die Stadtstraße denke ich dabei auch: wie soll CO2 eingespart werden, wenn große Straße-Projekte neu gebaut werden (und der Verkehr somit mehr wird). Diese Frage werde ich wohl Stadträtin Sima und Bürgermeister Ludwig stellen.

    Antwort

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