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Knapp vorbei ist auch daneben

Ein Kommentar zum Klimaticket-Murks von Josef Stingl

Jetzt wissen wir´s, statt dem ursprünglichen 1-2-3 Ticket gibt´s Ende Oktober das „Klimaticket now“. Zur Erinnerung, als Ziel galt ein „General-Öffis-Ticket“, das für ein Bundesland täglich nur einen, für zwei Bundesländer zwei und für ganz Österreich drei Euro kostet. Für dieses edle Ziel haben Österreichs Grüne vieles „erduldet“: einen narzisstischen Kurz, einen vergesslichen Blümel, einen unbarmherzigen Nehammer und einen unsozialen Kocher mit ihrer unmenschlichen, restriktiven Asyl-, Wirtschafts- und Sozialpolitik.

Aber ihr immerwährendes Schweigen wurde jetzt mit dem „Klimaticket now“ belohnt. Denn ab 26. Oktober dieses Jahres können wir alle um drei Euro täglich in ganz Österreich öffentlich umherkutschieren. Kleiner Schönheitsfehler, mit dem „Verkehrsverbund Ost (VOR)“ gibt es bis jetzt keine Einigung. Im Burgenland, in Niederösterreich und in Wien dürfen „Klimaticket-now“-Inhaber*innen zwar die Strecken der ÖBB nutzen, für den Rest der Öffis unterliegt zusätzlich die VOR-Tarifgestaltung.

Hoppala, nicht nur bei der sogenannten Gesamt-Österreich-Lösung hackt es etwas. Burgenland, Kärnten und Niederösterreich bieten derzeit kein Jahresticket an. Paradoxerweise gilt der tägliche Euro für ein Bundeslandticket nur im noch nicht teilnehmenden Wien. In Vorarlberg liegt der Preis um 0,55 Prozent, in Tirol um 40 Prozent, in der Steiermark ab 1. Jänner 2022 um 61 Prozent, in Salzburg um 63 Prozent über dem versprochenen Euro.

In Oberösterreich kommt das Regionalticket mit Linz und Wels mit täglich 1,94 Euro gefährlich nahe an das versprochene Zwei-Bundesländer-Ticket. Ein Umstand, der allerdings wenig Rolle spielt, da die Zwei-Euro-Zwei Bundesländer-Variante ohnehin unklimagerecht in der grün-türkisen Senkgrube entsorgt wurde.

Österreichs Grüne bezeichnen das „Klimaticket now“ gerne als wichtigen Schritt zur Mobilitätswende und bewerben es als „ein Willkommen in der Mobilität der Zukunft“. Zumindest für den Schreiber dieser Zeilen ist‘s mehr ein „Knapp vorbei, also ein deutliches Daneben!“


Titelbild: ÖBB 1016 023 (Green Points) am Bahnhofareal vom Bahnhof Sigmundsherberg (commons.wikimedia.org/Mö1997; Lizenz: CC BY-SA 4.0)

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