»Der Sieg der Vernunft kann nur der Sieg der Vernünftigen sein«
Die 26. Ausgabe der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz findet am 9. Jänner 2021 ONLINE statt – Unsere Zeitung ist Streamingpartner
Jahr für Jahr treffen sich bis zu 3.000 Menschen unterschiedlicher Herkunft und jeden Alters in Berlin, um über die Aktualität des Werkes von Rosa Luxemburg, über linke Theorie und Politik, Geschichte und Gegenwart antiimperialistischer Bewegungen und Perspektiven gesellschaftlicher Veränderungen zu diskutieren.
Wenn am 9. Januar 2021 die nunmehr 26. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz veranstaltet wird, treffen dort Kommunisten aus Venezuela und dem Libanon, Manager und Wissenschaftler_innen aus den USA und Italien und Musiker aus Burkina Faso und München aufeinander. Mit einer nicht unwesentlichen Einschränkung: Die Corona-Pandemie verhindert die persönliche Begegnung. Die RLK 2021 findet ONLINE statt.
Weltweit live dabei sein
Freilich kann ein lebendiges Treffen über den digitalen Weg kaum ersetzt werden – nichtsdestotrotz gilt es gerade in dieser Zeit, sämtliche Register zu ziehen, um linke Kräfte zu stärken. Die internationale Konferenz wird in deutscher, englischer und spanischer Sprache übertragen. Der Zugang ist kostenfrei! Der Livestream startet um 10:30 Uhr und wird auch über die Kanäle von Unsere Zeitung zu sehen sein. Da auch eine digitale Veranstaltung viel Geld kostet, kann man den Organisatoren in Form von Unterstützertickets unter die Arme greifen. Sei dabei!
Das PROGRAMM – hat es in sich
Beim Programm knüpft die Tageszeitung junge Welt an die bewährte Struktur der Konferenzen der Vorjahre an: Hauptreferate, Kurzbeiträge zu weltpolitischen Brennpunkten, Jugendpodium und Podiumsdiskussion, Kulturbeiträge und Kunstausstellung bilden die Säulen der Veranstaltung.
Hier die fünf geplanten Hauptvorträge (ab 11:00 Uhr), welche die aktuelle Globalperspektive erörtern:
Dem Thema »Ökonomische Krise« wird sich Radhika Desai von der Universität Manitoba, Winnipeg in Kanada widmen. Der Soziologe John Bellamy Foster von der Universität Oregon in Eugene spricht über die »Ökologische Krise«. Die Autorin und Professorin an der Rutgers University in New Jersey, Donna Murch, gibt einen Überblick zur weltweiten Entwicklung von Faschismus und Rassismus. Stefano Azzarà, Professor für Geschichte der Philosophie an der Universität von Urbino, setzt sich mit dem Thema »Irrationalismus« auseinander. Der Essayist und Wissenschaftler Enrique Ubieta Gómez, Leiter der Theoriezeitschrift Cuba Socialista der KP Kubas, spricht zum Thema »Ausweg Sozialismus«.
Weitere namhafte Wissenschaftler_innen und Kulturschaffende aus aller Welt kommen tagsüber auf der Konferenz zu Wort und Ton. So wird sich aus Burkina Faso der Musiker Ezé Wendtoin melden. Auch der Münchener Liedermacher Konstantin Wecker trägt zum Gelingen der Konferenz bei.
Das komplette Programm ist unter jungewelt.de/rlk abrufbar.
Traditionell organisierte die SDAJ (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend) ein Jugendforum parallel zur Hauptveranstaltung – diesmal wird es Bestandteil des Hauptprogramms (ab 12:00 Uhr) sein. Das rückt die Tatsache stärker ins Zentrum, dass gerade junge Menschen von der Wirtschaftskrise betroffen sind und vielfach in eine Notlage geraten. »Kampf der Jugend in Zeiten von Krise und Pandemie« lautet der Titel des Jugendpodiums, auf dem Vertreter_innen antikapitalistischer, migrantisch geprägter und gewerkschaftlicher Jugendorganisationen diskutieren.
Die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz findet seit 1996 jeweils am zweiten Samstag in Berlin statt und war in der Vergangenheit immer wieder Auftrittsort für prominente Politiker_innen, Autor_innen, Wissenschaftler_innen und Künstler_innen aus allen Strömungen der Linken weltweit. So sprachen auf ihr u.a. Angela Davis, Ignacio Ramonet, Elmar Altvater, Hans Heinz Holz, Noam Chomsky, Sahra Wagenknecht, Moshe Zuckermann, Alfred Hrdlicka und Domenico Losurdo.
Am Sonntag nach der Konferenz findet die traditionelle Luxemburg-Liebknecht-Demonstration statt, die an die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 1919 erinnern soll (Start: 10.00 Uhr beim U-Bhf. Frankfurter Tor).
Titelbild: Rosa Luxemburg Konferenz 2017 (Natalia Ciric Photography)