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Maria Emhart: Rädelsführerin im Kampf für die Demokratie

In „Maria Emhart – Rädelsführerin im Kampf für die Demokratie“ zeichnet Portraittheater anhand von autobiografischem Material und Dokumenten den ereignisreichen Lebensweg von Maria Emhart (1901 – 1981) nach. Anita Zieher schlüpft in der Regie von Margit Mezgolich in die Rolle der mutigen Politikerin. Premiere ist am 21. Oktober 2024 im Theater Drachengasse.

Das Leben der in Niederösterreich geborenen Politikerin Maria Emhart steht exemplarisch für die wechselvolle Geschichte Österreichs im 20. Jahrhundert.

Von der Arbeiterin zur „Rädelsführerin“,
von der Vizebürgermeisterin zur Nationalrätin

Bereits als junge Arbeiterin in der Glanzstofffabrik in St. Pölten begann Maria Emhart sich politisch zu engagieren und war ab 1932 Mitglied des Gemeinderats in St. Pölten. Nach der Demontage der Demokratie unter Kanzler Engelbert Dollfuß blieb sie im Untergrund weiter politisch aktiv. Infolge ihrer führenden Rolle während der Februarkämpfe 1934 wurde sie verhaftet, mangels Beweise jedoch freigesprochen. Danach übernahm sie für die illegalen Revolutionären Sozialisten wichtige Aufgaben in Niederösterreich und wurde erneut verhaftet. 1936 war sie neben Bruno Kreisky eine der Hauptangeklagten beim „Großen Sozialistenprozess“, für sie war die Todesstrafe beantragt.

Als nach ihrer Freilassung aufflog, dass sie und ihr Mann sich nur zum Schein hatten scheiden lassen, wurde der Eisenbahner strafversetzt an den Standort Bischofshofen. Maria Emhart arbeitete dort gleich nach Kriegsende am Wiederaufbau in der Gemeinde und im Land Salzburg mit. 1946 wurde sie zur ersten Vizebürgermeisterin in Österreich gewählt und übte dieses Amt mehr als 20 Jahre lang aus. Daneben war sie viele Jahre Abgeordnete im Salzburger Landtag sowie Nationalratsabgeordnete.

Wir müssen alle vorsichtig sein, denn sonst verlieren wir das Kostbarste, was die Menschheit besitzt, nämlich die Demokratie. (Maria Emhart)

Maria Emhart war eine der Frauen, die in der Zwischenkriegszeit und der jungen Zweiten Republik eine aktive Rolle in der österreichischen Politik übernommen und sich ungeachtet der persönlichen Gefahren den Kampf für bessere Lebensverhältnisse zum Ziel gesetzt haben.

„Maria Emhart – Rädelsführerin im Kampf für die Demokratie“

Eine Koproduktion von portraittheater, Niederösterreichischem Kulturforum und Theater Drachengasse

Premiere: 21. 10. 2024 (20.00 Uhr) 

Weitere Vorstellungen (jeweils 20.00 Uhr):
22. – 25. Oktober 2024
5. – 9. November 2024

Theater Drachengasse
Fleischmarkt 22/Eingang Drachengasse 2
1010 Wien

Karten ab September: https://tickets.drachengasse.at
Tel.: 01/513 14 44
Eintritt:  AK € 22,– / VV € 20,– / erm. € 18,–
Alle Vergünstigungen unter: https://drachengasse.at/karten.asp

Dauer: ca. 70 Minuten
Schauspiel, Produktionsleitung: Anita Zieher
Regie: Margit Mezgolich
Text: Anita Zieher mit Originaltexten von Maria Emhart, Rosa Jochmann und ZeitgenossInnen
Wissenschaftlicher Berater: Thomas Lösch, Stadtarchiv St. Pölten

Portraittheater bringt außergewöhnliche Frauen auf die Bühne und macht ihr Werk und Wirken für das Publikum erlebbar. Seit der Gründung 2006 wurden 14 Theaterproduktionen auf die Bühne gebracht und in hunderten Aufführungen auf Deutsch oder Englisch gespielt. Auslandstourneen führten portraittheater in Länder wie Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Iran, Polen, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Tunesien, Ukraine, Ungarn und die USA.

Anita Zieher geboren in Salzburg, aufgewachsen in Oberösterreich, lebt als freischaffende Schauspielerin in Wien. Nach dem Studium der Politikwissenschaft und Publizistik in Salzburg und Berlin absolvierte sie die Schauspielausbildung in Wien. Sie ist Gründerin, Obfrau und Produktionsleiterin von portraittheater. Sie spielte u. a. Marie Curie, Lise Meitner, Hedy Lamarr und Margarethe Ottillinger, Käthe Leichter, Rosa Luxemburg, Simone de Beauvoir und Bertha von Suttner, in den Produktionen von portraittheater. Als Improvisationstheaterspielerin gewann sie zahlreiche Preise und nahm an vielen Festivals teil.

Margit Mezgolich aufgewachsen in Linz, lebt und arbeitet als Regisseurin und Autorin in Wien. Sie inszenierte zahlreiche Stücke u. a. am Volkstheater Wien, Theater der Jugend Wien, Theater Drachengasse, TAG, Next Liberty Graz, Landestheater Linz, Theater IG Fokus (Nestroy Nominierung 2020). Sie ist Autorin von Theaterstücken und Opernlibretti. Ihre Arbeit als Dramatikerin umfasst zahlreiche Aufführungen u. a. am Theater Luzern, Staatsoper Wien (Libretto), Landestheater Linz. Sie war als künstlerische Leiterin viele Jahre, u. a. für das L.U.S.Theater, TAG Wien und das Herrenseetheater Litschau tätig. 2018 gründete sie das Theater IG Fokus und die Wiener Theater Schnitzlerei.


Titelbild: Anita Zieher als Maria Emhart / (c) Nela-Valentina Pichl

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