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Eine Zeitung für alle

Vom 15-jährigen Schreibanfänger bis zur Pensionistin mit 50 Jahren Berufserfahrung: Unsere Zeitung war von Anfang an offen für alle, die mitmachen wollen. Schön, dass das auch zehn Jahre später noch zutrifft.

 Von Moritz Ettlinger

Am 28. Februar 2015 wurde in Garmisch-Partenkirchen Geschichte geschrieben. Nachdem die besten Abfahrer Österreichs schon in der Woche zuvor einen Dreifacherfolg in Saalbach-Hinterglemm feierten, legten die ÖSV-Asse an diesem Samstag nach und verwandelten die Weltcup-Abfahrt ein zweites Mal innerhalb kürzester Zeit in eine österreichische Meisterschaft mit internationaler Beteiligung: Hannes Reichelt gewann vor Romed Baumann und Matthias Mayer, Vincent Kriechmayr (7.) und Georg Streitberger (8.) fuhren ebenfalls in die Top Ten.

Am selben Tag dachte sich der 15-jährige Moritz: Darüber muss berichtet werden. Er schrieb also eine kurze Meldung, schickte sie an die Redaktion von Unsere Zeitung, und zack, zack, zack, wenige Stunden später, war der Artikel auch schon online. Es war mein erster Beitrag für Unsere Zeitung – und gleichzeitig mein erster journalistischer Text überhaupt.

Seitdem sind mehr als neun Jahre vergangen. Die Texte wurden länger, diverser und vielleicht auch ein bisschen komplizierter. Mal ging es um Fußball und die Machenschaften der FIFA, mal um Schwachpunkte unseres Bildungssystems und zwischendurch auch mal um Politik, Umweltschutz, Protestbewegungen, Obdachlosigkeit und Schoko-Nikoläuse. In Unsere Zeitung hatte all das problemlos Platz. 

Unsere Zeitung gibt es mittlerweile seit zehn Jahren, vieles hat sich verändert, sowohl bei mir persönlich als auch beim wohl demokratischsten Zeitungsprojekt Österreichs. Eines ist aber gleich geblieben: UZ ist kein abgehobenes, akademisches Politprojekt, dessen Redakteur*innen die Nase rümpfen, wenn Jugendliche mit ihren ersten Texten daherkommen. Dort sitzen keine Menschen, die nur müde lächeln, wenn unerfahrene Schreiberlinge Gastbeiträge einreichen. Unsere Zeitung war von Anfang an offen für alle, die schreiben wollen, völlig egal, ob 15-jähriger Schreibanfänger oder Pensionistin mit 50 Jahren Berufserfahrung – und das ist sie bis heute geblieben.

Auch deshalb bin ich froh, dass es Unsere Zeitung auch über ihr zehnjähriges Jubiläum hinaus geben wird. Wer mich kennt, weiß: Ich war nicht mit allem einverstanden, das bei Unsere Zeitung in den vergangenen Jahren passiert ist, nicht mit jedem Text glücklich, nicht mit jedem politischen Kommentar einverstanden. Doch das ist das Wesen von Demokratie. Andere Meinungen aushalten, Widersprüche zulassen, ergebnisoffen auf Augenhöhe diskutieren – das ist gelebte Demokratie, und auch das ist Unsere Zeitung.

Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass es progressive, demokratische und vor allem für alle offene Projekte wie Unsere Zeitung in Österreichs Medienlandschaft braucht. In diesem Sinne: Alles Gute zum 10. Geburtstag! Mögen noch mindestens zehn weitere Jahre folgen.


Titelbild: Utsav Srestha auf Unsplash / UZ

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