Vorwärts, und nicht vergessen, worin unsere Stärke besteht!
Die Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz erobert kommenden Samstag das Berliner Tempodrom – 4.000 Teilnehmer:innen erwartet
Mit einer Auflage von bis zu 23.500 Exemplaren zählt die junge Welt wohl zu den kleinsten überregionalen Tageszeitungen in Deutschland. Im Auftreten und in ihrer Außenwirkung ist sie allerdings keineswegs ein Mauerblümchen. Vom deutschen Inlandsgeheimdienst wird regelmäßig festgestellt, dass die von einer Genossenschaft mit 2.767 Mitgliedern herausgegebene jW “mehr als ein Informationsmedium” ist. “Sie wirkt als politischer Faktor und schafft Reichweite durch Aktivitäten wie zum Beispiel die Durchführung der alljährlichen Rosa-Luxemburg-Konferenz”, heißt es im Verfassungsschutzbericht 2022.
Rückzug, Stillhalten und “kleine Brötchen backen” war nie so das Ding der 1947 in der DDR gegründeten „Zeitung der Jugend“ – und ein bisschen Verrücktheit gehörte auch dazu.
Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet nach der für Großveranstaltungen schwierigen Corona-Pandemie und in Zeiten multipler Krisen, die Genossinnen und Genossen in der Berliner Torstraße den Entschluss gefasst haben, die diesjährige XXIX. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz am 13. Januar 2024 in der großen Arena des Berliner Tempodroms abzuhalten. Es werden rund 4.000 Teilnehmende erwartet, die sich in der Spielstätte begegnen, und weitere 25.000, die über den Livestream das Geschehen verfolgen – “die größte Konferenz, die wir je gemacht haben” (Aktionsbüro).
Jeremy Corbyn als einer der Hauptredner
Bewusst werden auf der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz vor allem internationale Gäste eingeladen. In diesem Jahr kommen Referent:innen und Künstler:innen aus Eritrea, Großbritannien, Türkei, Dänemark, Tansania, USA, Spanien, Chile und Kuba. Sprachbarrieren werden per Simultanübersetzung überwunden, Konferenzsprachen sind Englisch, Spanisch, Türkisch und Deutsch. An Info-Ständen stellen sich zudem über 30 Organisationen, Parteien und Verlage vor.
Angelehnt an das Solidaritätslied von Bert Brecht beschäftigt sich die Konferenz mit der zentralen Frage “Wem gehört die Welt?” – Was geschieht auf und mit unserem Planeten, wenn sich der Kapitalismus weiter ungehindert durchsetzen kann, mit allen zerstörerischen Folgen für Mensch und Umwelt? Was bedeutet es, wenn Ressourcen, die dringend für den Schutz des Klimas benötigt werden, stattdessen in Rüstung und Kriege fließen? Die eingeladenen Referentinnen und Referenten werden erkunden, welche politischen Ansätze, welche wissenschaftlichen Erkenntnisse es gibt, um die dystopischen Entwicklungen zu stoppen.
Höhepunkt des Programms ist die Manifestation für einen gerechten Frieden in Nahost u.a. mit Jeremy Corbyn, dem ehemaligen Vorsitzenden der britischen Labour-Party.
Unsere Zeitung wieder als Streamingpartner dabei
Seit 1996 findet jeweils am zweiten Samstag im Januar die RLK in Berlin statt, um über die Aktualität des Werkes von Rosa Luxemburg, über linke Theorie und Politik, Geschichte und Gegenwart antiimperialistischer Bewegungen und Perspektiven gesellschaftlicher Veränderungen zu diskutieren. Wer nicht persönlich vor Ort ist, kann die Konferenz auch auf der Startseite von Unsere Zeitung im Livestream mitverfolgen.
Am Tag nach der Konferenz findet in Berlin die jährliche Demonstration zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht statt (Start: 10.00 Uhr beim U-Bhf. Frankfurter Tor). Viele Besucher verbinden beide Termine miteinander.
In aller Kürze:
29. Rosa-Luxemburg-Konferenz
Samstag, 13. Januar 2024, ab 10.20 Uhr
TEMPODROM (Möckernstraße 10, 10963 Berlin; S-Bahn Anhalter Bahnhof)
Alle Infos auf jungewelt.de/rlk
Titelbild: junge Welt/Christian-Ditsch.de