Volksschule ist wie ein vierjähriger Langstreckenflug
Die Volksschule ist eine lange, prägende und wichtige Reise. Wer weiß, wo die Passagiere später einmal aussteigen werden.
Ein Gastbeitrag von Monika Maringer
Volksschule ist wie ein vierjähriger Langstreckenflug auf einem Boeing 777, oder wie man gerne unter den Flugangestellten sagt, eine „TRIPLE SEVEN“. Es gibt in diesen vier Jahren unendliche viele Zwischenstopps. Die AUA behauptet, dass diese Boeing 777-300 ein äußerst zuverlässiger Flieger ist, um von A, das heißt von der 1. Klasse, nach B, bis zum Ende der 4. Klasse zu kommen.
Nur ganz wenige von den Passagieren steigen früher aus und andere hängen eine fünfte Weltreise an, weil es ihnen so gefallen hat. Kapitänin dieses großen Flugzeugs ist die Direktorin, der Schulwart ist Co-Pilot und Techniker in einem – und fast rund um die Uhr im “Flieger Schule” im Einsatz. Und die Lehrer*innen und Freizeitpädagog*innen sind die Flugbegleiter. Wir haben sogar fliegende Köch*innen an Board, die die Passagiere zu Mittag mit internationalen Köstlichkeiten versorgen. Pasta nach italienischer Art und manchmal sogar mexikanisch.
Destinationen sind ganz oft das Zahlenland, das Buchstabenland, das Musikland, das Forscherland, oder das Englischland – also Großbritannien, die USA mit einem Abstecher nach Hawaii, Kanada oder, wenn die Kinder brav waren, auch einmal rund um den halben Erdball bis nach Australien. Ach, und es sind noch so viele andere Länder, die die Boeing 777 namens „Volksschule“ anfliegt.
Ab und zu machen wir auch eine Zeitreise in die Vergangenheit, zu den Ägyptern, Römern oder auch manchmal noch viel weiter zurück ins Zeitalter Trias zu den Dinos. Und wenn wir ganz abenteuerlustig sind, dann fliegt unsere TRIPLE SEVEN auch weit über die Wolken, aus unserer Atmosphäre hinaus zu einem weit entfernten Planeten in unserer Galaxie, der Milchstraße.
Dieser Flieger namens „Volksschule“ hat Passagiere an Board von allen Teilen dieser Welt, von allen Religionen dieser Welt und nicht alle sprechen die Sprache von dem Land, wo sie eingestiegen sind. Alle Gäste an Board werden gleich behandelt mit Wertschätzung und Nächstenliebe. Und wenn die Chemie einmal nicht passt, dann schauen die Lehrer*innen oder die Freizeitpädagog*innen, dass etwas Zucker hinzugefügt wird und schon ist die Sache neutralisiert und es kommt nicht zur Explosion. Frei nach dem Motto: “A little bit of sugar makes an explosion go out, explosion go out, explosion go out.“
Die vierjährige oder manchmal auch fünfjährige Reise ist sehr prägend, aber wichtig. Wer weiß, vielleicht ist ja einer der Passagiere eine zukünftige Präsidentin, die viele Kriege verhindert oder ein anderer hat eine großartige Idee, wie man den Regenwald in Brasilien retten kann.
Wir wissen es nicht, wohin die Reise der Passagiere geht, nachdem sie aus der Boeing 777 ausgestiegen sind, aber wir wünschen Ihnen nur das Allerbeste für die Zukunft.
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Titelbild: James Kovin auf Unsplash
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