Greenpeace macht den Spaghetti-Check
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat Spaghetti in den österreichischen Supermärkten auf Umweltfreundlichkeit getestet. Nur fünf davon lassen sich demnach als nachhaltige Produkte klassifizieren.
Egal ob Bolognese, al pomodoro oder aglio e olio: Spaghetti zählen zu den beliebtesten Nudelsorten in Österreich. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat das Spaghetti-Angebot in den heimischen Supermärkten unter die Lupe genommen und auch Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit geprüft. Das Ergebnis: Ein Viertel der Spaghetti in den Regalen sind biologisch, nur fünf von hundert erfüllen alle Kriterien für nachhaltige Produkte.
Am besten abgeschnitten haben die „Ja natürlich Bio Spaghetti“ sowie die „Ja natürlich Dinkelspaghetti“ bei Billa, die „Spar natur pur Spaghetti“ in den Varianten „hell“ und „Vollkorn“ und die bei Hofer erhältlichen „Zurück zum Ursprung Bio-Dinkelspaghetti“. Hofer kann auch das Label „Testsieger“ für sich reklamieren.
Bewertet wurden dabei der Bio-Anteil der Produkte, die Herkunft der Hauptzutat (Hartweizengrieß oder ein anderes Getreide) und der Anteil an rein pflanzlicher Pasta bzw. die Tierhaltung bei Nudeln mit Ei. 70 Prozent der untersuchten Spaghetti sind rein pflanzlich, bei 35 Prozent kommt der Hauptweißengrieß aus Österreich.
„Am besten für die Umwelt sind Spaghetti in Bio-Qualität nach italienischer Art ohne Ei. Sie sind klimaschonend und Spritzmittel wie Glyphosat sind hier verboten”, erklärt Melanie Ebner, Landwirtschaftssprecherin bei Greenpeace.
Apropos Glyphosat: 30 Spaghetti hat die NGO im Labor auf das Herbizid getestet. Glyphosat wird in der konventionellen Landwirtschaft zum Abtötung von „Unkraut“ verwendet, die Auswirkungen auf Böden und Wasser seien dabei äußerst negativ, kritisiert Greenpeace. Während in keinem der Bio-Produkte Rückstände nachgewiesen werden konnten, fand Greenpeace in zwei der herkömmlich produzierten Produkte kleine Spuren von Glyphosat.
Die Umweltschutzorganisation fordert daher ein generelles Verbot von Glyphosat in der Europäischen Union. “In Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens ist kein Platz mehr für chemisch-synthetische Spritzmittel, die unseren Ökosystemen schaden. Auch um die Versorgung mit gesunden Lebensmitteln zu sichern, muss Glyphosat auf unseren Feldern verboten werden”, sagt Ebner.
Text: Moritz Ettlinger
Titelbild: © Mitja Kobal / Greenpeace
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