AktuellGedichteKultur

Gedicht: Die Offenbarung der Hoffnung

Benjamin Lapp mit einem Gedicht für Frieden, Solidarität und eine bessere Zukunft.

Liebe Leser:innen,

in Zeiten bedrückendsten Ungemachs wie die jetzigen, in denen so vieles aus den Fugen geraten scheint, möchte ich ihnen mein Gedicht „Die Offenbarung der Hoffnung“ vorstellen. Dies ist ein Gedicht für den Frieden, für ein anderes Gesellschaftssystem, für eine internationale Solidarität und natürlich auch ein Gedicht für eine bessere Zukunft.

Wenn die eigene Prägung im Christlichen wie auch im Sozialistischen liegt und in lyrischer Hinsicht u.a. Pablo Neruda, Ernesto Cardenal, Gioconda Belli und auch Konstantin Wecker wichtige Inspirationsquellen waren und sind, war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis mein Innerstes mich berufen würde, Worte wie diese, mit dem mir eigenen Pathos, niederzuschreiben.

So bleibt mir nur ihnen, geehrte Leser:innen, eine anregende Lektüre zu wünschen.

Die Offenbarung der Hoffnung (Träumer für immer…)

So vollzog es sich, wie mit grimmigen Radau, die Siegel der Geduld auf der Niederschrift des gesellschaftlichen Zusammenhalts laut vernehmlich unter dem Narrativ der überbordenden Lügen von Alternativlosigkeiten brachen:

:

Und ich sah, wie jene aus der Herkunft der Verdammten dieser Erde, die mit all ihrer puren Würde das Martyrium der Erschöpfung atmeten und doch so behände darin waren, in der allzeit vertrauten Dunkelheit das innere Feuer der Hoffnung weiterzutragen.

:

Und ich sah, wie sie sich voller Mut zusammen fanden und die Spaltungen durch Sprachlosigkeit untereinander überwanden, erschaffen von falschen Propheten einer selbstbezogenen Rücksichtslosigkeit, um sich gegenseitig, durch die überlieferten Erzählungen des Widerstands, der verbindenden Geschichte des Schmerzes zu versichern.

:

Und ich sah, wie sich diese gemarterten Seelen mit erhobenen Haupt abwandten von einer über sie hinweg konstruierten Welt des Gegeneinanders, in der sie nie ganz frei von verschleierter Herrschaft waren und, im sehnsuchtsvollen Bekenntnis zu den Meriten des Friedens, sie in hunderten von Sprachen ihren gemeinsamen großen Gesang anstimmten.

:

Und ich sah, wie der millionenfache Widerhall jener Melodie die brüchigen Säulen, die jene machtvolle Wertewelt, der ach so moralisch Wohl-hochgeborenen, versuchten zu stützen, in sich zum wanken brachten und kein hegemoniales Faktum mehr den vormaligen verbindenden Mörtel in seinen Fugen hielt…

:

…und es vollendet sich, wie nun aus den Ruinen der gefallenen Götter der Gier und unter den Augen der aufgehenden und allen zugeneigten Sonne, eine neue Welt aufersteht, der alle Willigen ohne vormalige Begrenzungen und in Verbundenheit zum Guten dienen wollen.

Benjamin Lapp


Titelbild: Die aufgehende Sonne. Foto: Alice Donovan Rouse auf Unsplash

Unsere Zeitung ist ein demokratisches Projekt, unabhängig von Parteien, Konzernen oder Milliardären. Bisher machen wir unsere Arbeit zum größten Teil ehrenamtlich. Wir würden gerne allen unseren Redakteur*innen ein Honorar zahlen, sind dazu aber leider finanziell noch nicht in der Lage. Wenn du möchtest, dass sich das ändert und dir auch sonst gefällt, was wir machen, kannst du uns auf der Plattform Steady mit 3, 6 oder 9 Euro im Monat unterstützen. Jeder kleine Betrag kann Großes bewirken! Alle Infos dazu findest du, wenn du unten auf den Button klickst.

Unterstützen!

Artikel teilen/drucken:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.