#goodnUZ: angstlösende Konzerte, fahrende Klinik, heilender Strom, gedrucktes Gewebe & beforschter Darm
Die neue Woche beginnen wir am besten mit guten Nachrichten! in den #goodnUZ geht’s heute um Medizin. Ihr lest über Live-Konzerte im Krankenhaus, eine Klinik auf Schienen, die Rolle von Strom in der Wundheilung und die Verwendung von Lego für die Medizin. Viel Freude beim Lesen und einen wunderbaren Start in die neue Woche!
Von Eva Daspelgruber
1 | Live-Musik im Krankenhaus
Für ein Forschungsprojekt der Musikuni Wien wurden Musiker:innen für kurze Live-Konzerte auf eine Krebsstation ins Krankenhaus eingeladen. Die Patient:innen konnten die Musikrichtung selbst wählen und dann wurde musikalisch improvisiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mini-Konzerte eine positive, angstlösende und stimulierende Wirkung auf die Kranken hatten. Und auf der ganzen Station herrschte lockerere Stimmung. Auch die Musiker:innen sahen ihre Auftritte als positive Lebenserfahrung.
Trailer ‚Resonans‘ Meaningful Music in Healthcare from Research Centre Art & Society on Vimeo.
2 | Krankenhaus auf Schienen
Ein Krankenhaus, das zu den Patient:innen kommt, gibt es in Südafrika, wo es in ländlichen Regionen oft an medizinischer Versorgung fehlt. Neun Monate pro Jahr ist das Team unterwegs und macht für zwei Wochen halt an einer Station. In den 19 Waggons der Schienenklinik gibt es Allgemeinmediziner:innen, Psycholog:innen und eine Apotheke. Jeden Tag kommen hunderte Menschen zur Behandlung. Der Zug wird von der staatlichen Eisenbahngesellschaft betrieben.
3 | Wundheilung mit Strom
Wunden heilen oft sehr langsam und teilweise schlecht – vor allem bei Menschen mit Diabetes. Forscher:innen der Uni Freiburg und der Chalmers-Universität in Göteborg haben eine Methode entwickelt, mit der sich die Wundheilung beschleunigen lässt – vorerst im Labor. Dabei wurde eine Wunde aus gezüchteten Hautzellen minimal mit elektrischem Strom stimuliert. Der Heilungsprozess verlief dreimal schneller als ohne Strom. Ziel des Forschungsteams ist ein Konzept, mit dem die Elektrostimulation individuell an Wunden angepasst werden kann.
4 | Gewebe aus dem Drucker
In der Forschung ist die Beschaffung von Gewebeproben für biologische Untersuchungen oft problematisch. Die neue Technologie des 3D-Biodrucks bietet eine Lösung für dieses Problem. Mit Bio-Tinte, die lebende Zellen enthält, kann künstliches Gewebe erzeugt werden. Bisher waren die Drucker aber so teuer, dass viele Forschungseinrichtungen diese nicht finanzieren konnten. Ein Team der Cardiff University hat nun einen 3D-Biodrucker aus Legosteinen und einer Laborpumpe konstruiert – mit verblüffend präzisen Ergebnissen.
5 | Darm im Fokus
Bei Darminfektionen mit Clostridioides difficile helfen Stuhltransplantationen oft besser als eine Behandlung mit Antibiotika, so eine Studie aus den USA. Denn die Medikamente stören die Darmflora, was wiederum zu einer Infektion und Antibiotika-Einnahme führen kann – es entsteht eine “Teufelskreis im Darm”. In den USA kommt es dadurch jährlich zu rund 12.000 Todesfällen. Stuhltransplantationen könnten hier helfen, müssen aber weiter in klinischen Versuchen auf ihre Wirksamkeit überprüft werden, bevor sie breit angewendet werden.
Soweit die #goodnUZ – wir wünschen einen gemütlichen Start in die neue Woche :)
Titelbild: Adi Goldstein auf Unsplash
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