Über Revolutionen und Revolutionäre
Woran denken Sie, wenn Sie das Wort „Revolutionär“ hören? An jemanden, der sich nicht an die Regeln hält? Oder an jemanden, der einfach nur einen Bart hat? All das sind zwar nette Vorstellungen, doch was macht einen Revolutionär wirklich aus?
Ein Gastbeitrag von Pascal Burda (16)
Wer revolutionäre Maßnahmen fordert oder eine Veränderung jedweder Gestalt, ist noch lange kein Revolutionär oder „Veränderer“. Einen Revolutionär ohne revolutionäre Hingabe, einen Revolutionär, dem es an Einfühlvermögen fehlt, um die Menschen – also die Träger*innen von Revolutionen – zu verstehen, hat die Welt nie gesehen und wird es auch nicht. Das wäre ein Paradoxon.
Aus dieser Erkenntnis ergab sich bei mir der Schluss, dass das Hauptproblem, warum es der Welt an Revolutionären mangelt, die Hingabe ist, die man aufweisen muss. Wer sich Revolutionär nennen will, muss die Gestaltung, Organisation und Durchführung dieser zu seiner einzigen und bedeutendsten Lebensaufgabe machen.
Solch eine revolutionäre Aufopferung bemerkte man – ich traue mich zu sagen, am stärksten – bei Ernesto ‚Che‘ Guevara. Dieser konnte nicht stillsitzen, bis er sein Ziel erreicht hat. Er wollte Lateinamerika bereisen? Er tat es auf einem alten Motorrad zusammen mit seinem Freund Alberto. Er wollte etwas verändern? Er schloss sich den kubanischen Guerilleros an, um gegen die Diktatur Fulgencio Batistas, der Marionette der USA auf Kuba, zu kämpfen.
Kaum war die erste Etappe der Kubanischen Revolution geschehen, brach er nach Afrika auf, um im Kongo für Freiheit zu kämpfen. Als die Guerilla scheiterte, gab er nicht auf, sondern begab sich nach Bolivien, wo er für sein Lebensziel, die sozialistische Weltrevolution, starb. Er und sein unermüdlicher Kampf sind zu einem Symbol geworden, nicht nur auf den T-Shirts vieler an Politik (leider) uninteressierter Jugendlicher, sondern auch – und das ist viel wichtiger – für die internationale Arbeiterbewegung.
Da bei den meisten Menschen – auch bei denen, die einen Wechsel in der Gesellschaft fordern – die Bereitschaft nicht vorhanden ist, in der Revolution den Lebenssinn zu finden, gibt es einen grundlegenden Mangel an diesen Personen und nur in wenigen Ländern der Welt wirkliche Veränderung.
Pascal Burda ist 16 Jahre alt, liest gerne, fährt gerne Rad und interessiert sich für Politik und Sprachen.
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Titelbild: Gerhard Lipold auf Pixabay
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