Comeback: Lula gewinnt Präsidentenwahlen in Brasilien
Lula erhält 50,9 Prozent der Stimmen und schlägt Amtsinhaber Jair Bolsonaro damit knapp. In seiner nunmehr dritten Amtszeit will der linke Politiker das Land vereinen.
Lula da Silva hat die Präsidentschaftswahlen in Brasilien knapp gewonnen. Der linke Kandidat der Arbeiterpartei (PT) setzte sich in der Stichwahl am Sonntag mit 50,9 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen den ultrarechten Amtsinhaber Jair Bolsonaro durch, der auf 49,1 Prozent kam.
Lula gelingt damit ein Comeback: Bereits zwischen 2003 und 2010 war der ehemalige Gewerkschaftsführer Präsident des größten Landes Lateinamerikas.
Der 77-jährige kündigte bei einer Ansprache am Wahlabend an, das Land vereinen zu wollen: „Ich werde für 215 Millionen Brasilianer regieren, und nicht nur für diejenigen, die mich gewählt haben. Es gibt keine zwei Brasiliens. Wir sind ein Land, ein Volk – eine große Nation.“
Es könne in niemandes Interesse liegen, in einem gespaltenen Land zu leben, das sich in einem permanenten Kriegszustand befinde. „Wir werden neue Zeiten des Friedens, der Liebe und der Hoffnung erleben“, sagte Lula.
Bolsonaro äußerte sich vorerst nicht. Im Vorfeld der Wahl war befürchtet worden, dass der nunmehr abgewählte Präsident und seine Anhängerschaft das Ergebnis der Wahl nicht akzeptieren könnten. Mehrfach sprach der rechtsextreme Politiker von möglichem Wahlbetrug, für den aber bislang keine Beweise vorlegt werden konnten.
Einen Rückblick auf die ersten beiden Amtszeiten von Lula da Silva sowie auf jene von Jair Bolsonaro findest du hier.
Text: Moritz Ettlinger
Titelbild: Bild von Lula bei einer Wahlkampfveranstaltung. Foto: Ricardo Stuckert via Fotos públicas / CC BY-NC 2.0
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