Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen
Der Band „2 MONATE – Von Weimar zu Hitler“ dokumentiert einen Großteil der Texte des letzten Jahrgangs der linken Wochenzeitschrift Weltbühne (1933) – Sonntag ist Büchertag (+ Gewinnspiel)
Am 6. März 1933 erschien die letzte Nummer der deutschen Wochenzeitschrift Weltbühne. Tags darauf drang die Polizei in die Redaktionsräume ein, beschlagnahmte alles und exekutierte das Verbot der Zeitschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft auf unbestimmte Zeit. Den Nationalsozialisten, die Anfang des Jahres 1933 in Deutschland die Macht übernommen hatten, war die 1918 gegründete Zeitschrift ein Dorn im Auge, denn mit ihren kleinen roten Heften galt sie als das Forum der radikaldemokratischen bürgerlichen Linken.
In der Weimarer Republik fiel der Weltbühne eine wichtige Rolle zu. Sie verband das politische Lager der Arbeiterbewegung, ihrer Parteien, Massenorganisationen und Kultur, mit dem demokratisch ausgerichteten Teil der Gesellschaft, der außerhalb davon stand, und konnte diesen in Grenzen gegen autoritäre Formierungen immunisieren. Die Tragik der historischen Situation bestand darin, dass sie damit recht allein stand. Rund 2500 Autoren schrieben bis 1933 für die Zeitschrift. Dazu gehörten neben den Herausgebern Siegfried Jacobsohn, Kurt Tucholsky und Carl von Ossietzky auch prominente Journalisten und Schriftsteller wie Lion Feuchtwanger, Moritz Heimann, Kurt Hiller, Erich Mühsam, Else Lasker-Schüler, Erich Kästner, Alfred Polgar, Robert Walser, Carl Zuckmayer und Arnold Zweig.
Mit der Publikation „2 MONATE – Von Weimar zu Hitler“ lädt DIE BUCHMACHEREI dazu ein, die geistige Welt dieser damals herausragenden Wochenschrift kennenzulernen. Das Zeitfenster umfasst die letzten Wochen der Republik und die ersten des III. Reichs. Immer mehr in den Mittelpunkt rückt das sich ankündigende politische Erdbeben. Zu verfolgen ist der Machtantritt des deutschen Faschismus aus dem Blick der kritischen Intelligenz. Wir werden Zeugen ihres Scharfsinns, aber auch ihrer Irrtümer, die sie mit der politischen Linken Weimars teilten.
Und obwohl seit dem Verbot der Zeitschrift bereits über 89 Jahre vergangen sind, gibt es Kontexte und politische Fragestellungen, die höchst aktuell wie ungelöst sind. Gerade heute ist es lehrreich, sich zu vergegenwärtigen, wie der Machtantritt des deutschen Faschismus vorbereitet und durchgeführt wurde, und warum er nicht vereitelt werden konnte.
Gewinnspiel zum Buch
Unsere Zeitung verlost 1 Exemplar des Buches „2 MONATE – Von Weimar zu Hitler“. Schreiben Sie einfach ein E-Mail mit dem Betreff „Sonntag ist Büchertag“ und Ihrer Anschrift an gewinnspiel@unsere-zeitung.at und mit etwas Glück finden Sie das Buch bald in Ihrem Postkasten.
Teilnahmeschluss ist der 01.08.2022. Der/Die glückliche GewinnerIn wird anschließen per Mail verständigt.
Titelbild: Umschlag der Weltbühne vom 12. März 1929 (gemeinfrei)