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Lockdown Dilemma

„Wenn das wirklich kommt, dass die Schulen wieder zusperren und wir wieder von zu Hause aus online unterrichtet werden, ich halt das nicht mehr aus“, äußerte meine 14-jährige Tochter ihre Ängste vor einer guten Woche ganz direkt. Nun haben wir ein neues Dilemma.

Ein Gastbeitrag von Sylvia Breselmayr

Wir dürfen als Eltern gemeinsam mit unseren Kindern selbst entscheiden. Für mich ist ganz klar: „Mein Kind ist geimpft, meine Angst vor einer Infektion ist geringer, als der Schaden, der durch den großen Druck beim Homeschooling entsteht.“ Den ganzen Tag in den Laptop schauen. Arbeitsaufträge zum Selbststudium ohne Erklärungen, technische Herausforderungen, Verbindungsunterbrechungen, den ganzen Tag alleine zu Hause – ohne soziale Kontakte. Als Mama bin ich für die Schule in Präsenz.

Und meine Tochter, die tut sich plötzlich schwer. So viele Schüler*innen ihrer Klasse bleiben zu Hause. Manche Lehrer*innen forderten letzte Woche die anwesenden Schüler*innen auf, auch zu Hause zu bleiben. „Ich kann mich in der Schule besser konzentrieren. Tue mir viel leichter, wenn jemand den Stoff erklärt. Außerdem finde ich lernen in der Gemeinschaft und in Teams viel besser. Aber wenn ich zu Hause bleibe, dann kann ich länger schlafen. Kann jederzeit was trinken oder essen. Muss keine Maske tragen und kann gemütlich vom Bett oder der Couch aus, den Unterricht verfolgen.“ Plötzlich fallen meiner Tochter Argumente fürs zu Hause bleiben ein. Es bleibt spannend. Bis 18 Uhr haben wir noch Zeit, eine Lösung zu finden. Denn bis dahin erwartet die Schuldirektorin die Rückmeldung über die Entscheidung der Eltern bzw. Schüler*innen.

Sylvia Breselmayr ist berufstätige Mutter einer 14-jährigen Tochter aus Oberösterreich.

Titelbild: pixabay

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