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Unsere Demokratie steht auf dem Spiel

Rechtspopulistische und rechtsextreme Politiker wie Donald Trump, Viktor Orbán, Marine Le Pen, Matteo Salvini und Björn Höcke haben nicht nur ideologische Gemeinsamkeiten.  Sonntag ist Büchertag

 

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Sie sind smart, skrupellos und politisch oft nicht einmal besonders gebildet. Aber sie wissen, wie die Social Media funktionieren und sie haben die wichtigen Algorithmen. Dominique Cummings und seine Datenfirma Cambridge Analytica zum Beispiel verschickten geschätzt eine Billion genau fokussierte Werbebotschaften an die englischen Bürger, die prompt für den Brexit stimmten. Der Mann hinter Italiens Cinque-Stelle-Bewegung, David Casaleggio, geht nicht nur auf Wählerfang, er kontrolliert auch via Internet die Mitglieder der Bewegung, ohne dass diese es ahnen.

Austausch und Zusammenarbeit der Nationalisten nehmen international auf allen Ebenen zu. Dank der finanziellen Unterstützung der Secure America Now Foundation hat die Agentur für digitale Kommunikation Harris Media die Produktion von Videos mit Botschaften vorangebracht, welche die Ablehnung von Moslems und Einwanderung propagieren und auf beiden Seiten des Atlantiks viral gegangen sind. Die Harris Media Agentur ist ganz wesentlich für die AfD-Propaganda in Deutschland verantwortlich und bringt im Netz Werbekampagnen im Umlauf, die unterschiedliche Zielgruppen erreichen.

In Spanien beruht der Erfolg der immer stärker werdenden rechtsextremen Partei Vox auf der Unterstützung eines internationalen Netzwerks von Spendern, dessen Spektrum von ultrakonservativen Milliardären aus den USA über die Prinzessin von Thurn und Taxis bis hin zu russischen Oligarchen reicht, und ihnen allen ist gemeinsam, das sie der Stiftung Citizen Go aus Madrid nahestehen. Eine Organisation, die sich damit hervorgetan hat, Busse in Spaniens Städten mit Werbeplakaten zu versehen, die einen mit rotem Lippenstift geschminkten Adolf Hilter in Kombination mit dem Hashtag #feminazis zeigten.

Die AfD? Sie nutzt Social Media professioneller als die übrigen Parteien. Man verkündet eine kleine Wahrheit, die alle als solche erkennen, verknüpft sie mit einer großen Lüge, die nicht sofort durchschaubar ist, und verlinkt das Ganze mit einer seriösen Quelle. Immer im geist des Wahlspruchs von Arthur Finkelstein, dem Ahnherrn aller Stimmenfänger: ≫Jede Kampagne braucht einen Feind≪.

Sie alle verfolgen die Strategie, ihre Anhänger vor allem über Social-Media-Kanäle anzuwerben und kennen bei der Wahl ihrer Methoden keine Skrupel: Emotionalisierung und Aufmerksamkeit um jeden Preis, genau dosierte Tabubrüche und die Verknüpfung von Lügen mit Halbwahrheiten. Diese Methoden haben dramatische Folgen für die Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns.

 

Über den Autor

Giuliano da Empoli wurde 1973 in Paris geboren, studierte Politikwissenschaft, war stellvertretender Bürgermeister für Kultur in Florenz und politischer Berater von Matteo Renzi. Giuliano da Empoli gründete und leitet den Volta Think Tank in Mailand, der sich für mehr Transparenz in der Politik, für eine effektive Regulierung der Globalisierung und verantwortungsvolle politische Rhetorik einsetzt und progressiven politischen Bewegungen helfen will, wieder mehr Beachtung zu finden. Giuliano da Empoli lebt in Paris. Seine Bücher „The plague and orgy“ (2006) und „The Florentin“ (Grasset, 2016) wurden international beachtet.

 

 

Gewinnspiel zum Buch!

Unsere Zeitung verlost gemeinsam mit dem ÖGB-Verlag aktuell 1 Exemplar des Buches „Ingenieure des Chaos“. Schreiben Sie einfach ein E-Mail mit dem Betreff „Sonntag ist Büchertag“ und Ihrer Anschrift an gewinnspiel@oegbverlag.at und mit etwas Glück finden Sie das Buch bald in Ihrem Postkasten.

Teilnahmeschluss ist der 08.08.2020. Der/Die glückliche GewinnerIn wird anschließend in der Kalenderwoche 34 vom ÖGB-Verlag per Mail verständigt.

 

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Teilnahmebedingungen Gewinnspiel:
Teilnahmeberechtigt sind Personen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Schriftverkehr und Rechtsweg sind ausgeschlossen. Der Gewinn ist nicht in bar auszahlbar. Eine mehrmalige Teilnahme ist nicht möglich. Die Auslosung erfolgt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der/Die GewinnerIn wird per E-Mail verständigt. Einsendeschluss: 08.08.2020. Datenschutz: Die Teilnahme am Gewinnspiel erfordert die Angabe personenbezogener Daten. Der/Die TeilnehmerIn erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von ihm/ihr übermittelten Daten von Verlag des ÖGB GmbH, Johann-Böhm-Platz 1, 1020 Wien, für die Durchführung und Abwicklung des Gewinnspiels erhoben und verarbeitet werden dürfen. Widerruf der Datenverwendung ist jederzeit per E-Mail an datenschutz@oegbverlag.at unter der Angabe des Betreffs „Widerruf Gewinnspiel Unsere Zeitung“ möglich.

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