EU stellt Klimaschutzgesetz vor – zu unambitioniert
Breite Kritik von Greta Thunberg bis zum österreichischen Klimavolksbegehren am neuen Gesetzesentwurf der EU.
Von R. Manoutschehri
Gut, dass die EU Klimaschutz nun endlich gesetzlich festlegt, aber 50 bis 55 Prozent Reduktion der Treibhausgase bis 2030 sind zuwenig, um bis 2050 Klimaneutralität zu erzielen – so die einheitlichen Reaktionen aller Klimaschützer auf den heute vorgestellten Entwurf des Klimaschutzgesetzes der EU-Kommission, welcher noch vom EU-Parlament wie den Mitgliedsstaaten abgesegnet werden soll.
Maximale CO2 Emissionen schon in acht Jahren erreicht
Greta Thunberg kritisierte das Klimagesetz als Kapitulation vor der Herausforderung der globalen Erwärmung. Zur Einhaltung der Pariser Klimaziele und der angestrebten maximalen globalen Erwärmung von 1,5 Grad reiche das CO2-Budget auf derzeitigem Kurs nur noch für acht Jahre.
Die Emissionen müssen daher schneller und deutlicher reduziert werden, sagen etwa auch Global 2000 und WWF und propagieren eine Reduktion von 65 Prozent bis 2030. Netto-Null-Emissionen müssten bis spätestens 2040 erreicht werden.
Klimaschutz ist Volksbegehren
Dass es sich bei der Erreichung dieser Ziele um keine buchhalterischen Zahlenspielereien handelt, sondern dass Existenzfragen unserer gesamten Zivilisation damit verknüpft sind, sind Erkenntnisse, die inzwischen von einem breiten Bündnis der Bevölkerung, NGOs und der Fachwelt getragen werden, was auch das heute dem österr. Parlament überreichte Klimavolksbegehren deutlich beweist:
Über 114.000 Unterstützungserklärungen verlangen von der Regierung die Aufnahme von Klimaschutz in die Verfassung und raschestmöglich wirkungsvolle Strategien und Maßnahmen gegen zunehmende Umwelt- und Gesundheitsgefahren sowie gegen das massive Artensterben einzuleiten.
Im Detail zum Nachlesen:
Greta Thunberg im EU-Umweltausschuss
Aussendung WWF
Aussendung Global 2000
Aussendung Klimavolksbegehren
Forderungen des Volksbegehrens
(Titelbild: Klimavolksbegehren / InésBacher)