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Bernie Sanders gegen das korrupte Demokraten-Establishment

Sanders ist nach dem Absturz Bidens mittlerweile der klare Favorit im Rennen um die Demokraten-Vorwahlen. Mehr noch als in 2016 wird das vom Status Quo profitierende Demokraten-Establishment darum alles nur Erdenkliche tun, um den Sieg des Progressiven Sanders mit schmutzigen Tricks zu verhindern.

Von Gregor Flock

Superdelegates

Einer der Mechanismen, die bereits 2016 einer korrupten Hillary Clinton stark zu Gute kamen, ist das gänzlich undemokratische Superdelegates-System. Dieses dient, wie die enge Clinton-Alliierte und im Zentrum eines von Wikileaks offengelegten Korruptionsskandals stehende ehemalige DNC-Vorsitzende Debbie Wasserman Schultz offen zugab, vor allem dazu, einen Vorwahlsieg von Nicht-Establishment Kandidaten zu verhindern.

Nach massiven Protesten wurde das Superdelegates-System etwas abgeändert, sodass es erst in einer zweiten Vorwahlrunde zu tragen kommt und insofern in einer ersten kein klarer Sieger zustandekommen sollte. Das ändert jedoch nichts daran, dass dieses Superdelegates-System vom neuen und ebenso korrupten DNC Chair Tom Perez mit Clinton-Apparatchiks wie John Podesta vollgestopft worden ist, die nur darauf warten, gegen Bernie Sanders in Aktion treten zu können indem sie ihre nicht ganz 15% der gesamten Vorwahlstimmen dem auserkorenen Establishmentliebling zuwerfen.

Ein Vorwahlsieg von Bernie Sanders kann somit also voraussichtlich nur in der ersten Vorwahlrunde stattfinden, denn in der zweiten Runde ist das System durch Superdelegates bereits viel zu „rigged.“ Die allgemeine Strategie des korrupten Demokraten-Establishments wird es dementsprechend sein, einen (klaren) Sieg des Favoriten Bernie Sanders in den Vorwahlen zu verhindern zu versuchen, um dann in der zweiten Runde mit Superdelegates ihrem Establishmentkandidaten den Vorwahlsieg zuzuschanzen. Es stellt sich somit die Frage:

Wer sind die Lieblingskandidaten des korrupten Demokraten-Establishments?

Bernie Sanders ist es klarerweise nicht. Der mittlerweile bereits ausgeschiedene und von den Mainstreammedien totgeschwiegene Andrew Yang (#YangMediaBlackout), dessen Plattform auf einem bedingungslosen Grundeinkommen – der „Freedom Dividend“ – aufgebaut war, ist es auch nicht. Tulsi Gabbard, die beste Anti-Kriegskandidatin welche die korrupte Hillary Clinton wegen Rufschädigung auf 50 Millionen Dollar klagt, ist es ebensowenig.

Elisabeth Warren, eine schwächere Version von Bernie Sanders mit konservativer Republikanerin-Vergangenheit, die mittlerweile weit abgeschlagen hinter Bernie Sanders liegt, ebenso Fehlanzeige. Amy Klobuchar, die derzeit vor allem mit ihrer kompletten Ahnungslosigkeit bezüglich Mexiko auf sich aufmerksam macht, war weder für Progressive noch für das korrupte Establishment ernsthaft von Interesse und ist es auch nicht. Der Billionär Tom Steyer hat nationale Umfragewerte von ca. 2%, einigermaßen progressive Werte, und kommt daher auch nicht in Frage.

Es bleiben somit das „B-Team“ Creepy Joe Biden, Pete #MayorCheat #PetetheCheat Buttigieg und der Oligarch Michael Bloomberg übrig. In etwas zurückgebliebeneren Gegenden wie dem Bundesstaat Georgia mag Biden mit 32% noch komfortabel vor Sanders und Bloomberg (beide 14%) führen. National ist er jedoch im freien Fall und mittlerweile deutlich hinter Sanders auf Platz 2. Die von Skandalen und nichtssagenden Plattitüden umwobene Kunstfigur Buttigieg, hinter der 40 Milliardäre und deren Gattinnen als Spender stecken, hat großspurige und irreführende Ankündigungen in Iowa gemacht, verliert aber trotz künstlichem Massenmedienhype nach wie vor sowohl gegen Biden als auch gegen Bloomberg. Buttigieg hat trotz massenmedialer Unterstützung vor allem New Hampshire gegen Sanders verloren und ist damit längerfristig vermutlich Geschichte. Die naheliegendste Vermutung ist daher, dass sich das korrupte Demokraten-Establishment vor allem um den Oligarchen Michael Bloomberg scharen wird, der sich im oligarchischen System USA den Erfolg und die Zustimmung schlicht und einfach erkauft.

Albtraumteam Bloomberg–Clinton?

National liegt Bloomberg in den Demokraten-Vorwahlen bei 13%, Tendenz steigend. Was seine Skandale und deren Ausmaße betrifft – z.B. das effektive Erkaufen einer dritten Amtszeit als Bürgermeister von New York, seine rassistische stop-and-frisk Politik, der Umstand, dass es 40 sexuelle Missbrauchsklagen von 64 Frauen gegen ihn gab oder gibt – liegt Bloomberg vermutlich sogar noch deutlich vor Joe Biden. Einer der neuesten Skandale ist klarerweise der, dass sich Bloomberg mit ‚Spenden‘ von $325.000 und $800.000 einfach als Kandidat beim DNC eingekauft hat – und das nachdem der korrupte DNC Vorsitzende Tom Perez zuvor groß erklärt hat, dass man sich strikt an die Regeln halten werde. Die Reaktionen waren und sind entsprechend.

Hinzu kommen noch Gerüchte, dass Hillary Clinton möglicherweise als „running mate“ zu Bloomberg hinzustoßen könnte. In Anbetracht dessen, dass die Clinton-Apparatchiks in Form von Superdelegates bereits in Stellung gebracht worden sind, dass sich parteiintern gerade der größte Abschaum zusammentut, um den Volksvertreter Sanders zu stoppen, und dass gerade Clinton zu diesem Establishmentabschaum zählt, ist das Albtraumteam Bloomberg-Clinton zum momentanen Zeitpunkt nach wie vor eine Möglichkeit – auch wenn Clinton das zuletzt dementiert hat.

Unabhängig davon ist zu hoffen, dass die Progressiven unter Sanders standhaft bleiben, Allianzen mit Yang, Gabbard, Warren und deren Anhängern bilden, und sich letzten Endes durchsetzen werden – und zwar sowohl innerparteilich als auch gegen Trump.

Gregor Flock ist unabhängiger systematischer Philosoph (univie.academia.edu/GregorFlock), Zivilgesellschaftler (Global Civil Society Network), politischer Analyst (medium.com/@GregorFlock). Twittert unter @GFlock_GCSN.

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