5G Smartphones gesundheitsgefährdend? Auf Grenzwerte achten!
Ob 5G oder nicht – bei intensiver Handy-Nutzung sollte man auf seine Gesundheit und beim Smartphone-Kauf auf die Grenzwerte der Geräte achten, dem so genannten SAR-Wert, rät das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz.
Von R. Manoutschehri
Nein, es fallen keine Kühe tot um und es fallen auch keine Vögel tot vom Himmel, wenn das neue 5G Mobilfunk-Netz in Betrieb geht, wie Verschwörungstheoretiker zur Zeit im Netz verbreiten. Dass man bei intensiver Handy-Nutzung allerdings trotzdem auf seine Gesundheit und beim Smartphone-Kauf auf die Grenzwerte der Geräte achten sollte, dem so genannten SAR-Wert, dazu rät das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).
Neue Technologie und neue Smartphones versprechen die Hersteller aktuell auf der weltgrößten Mobilfunkmesse MWC in Barcelona. Vor allem die neue Mobilfunktechnik 5G verspricht deutlich höhere Datenübertragungsraten als die bisherigen Standards LTE (4G), UMTS (3G) und GSM (2G). Auch die Datenraten für einzelne Nutzer und die Netzwerkeffizienz sollen deutlich steigen. Dadurch werden technisch anspruchsvolle Anwendungen wie selbstfahrende Autos und das „Internet der Dinge“ möglich.
Sorgen um gesundheitliche Auswirkungen von 5G
Viele technische Aspekte von 5G sind durchaus mit denen bisheriger Mobilfunkstandards vergleichbar und werden zunächst auch nur in Frequenzbereichen eingesetzt, in denen bereits heute Mobilfunk betrieben wird. Erst in einer späteren Ausbaustufe ist der Einsatz von höheren Frequenzen geplant, zu denen allerdings noch wenig Untersuchungsergebnisse vorliegen. „Hinsichtlich möglicher Langzeitwirkungen intensiver Handynutzung gibt es noch offene Fragen, die wir untersuchen“, sagt BfS Präsidentin Inge Paulini dazu.
Erkenntnisse aus Studien, in denen mögliche Gesundheitswirkungen elektromagnetischer Felder des Mobilfunks untersucht wurden, können dem BfS zufolge zu einem großen Teil auf 5G übertragen werden. Unabhängig von 5G gibt es jedoch weiterhin wissenschaftliche Unsicherheiten zu möglichen Langzeitwirkungen intensiver Handynutzung insgesamt. Auch zu möglichen Wirkungen auf Kinder sind noch nicht alle Fragen abschließend beantwortet.
„Gerade angesichts steigender Datenübertragungsmengen sollte die eigene Strahlenbelastung beim Telefonieren und Surfen gering gehalten werden“, betonte Paulini. „Nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand gehen wir nicht davon aus, dass Mobilfunkfelder ein gesundheitliches Risiko darstellen, wenn die Grenzwerte eingehalten werden. Das gilt unabhängig von der gerade aktuellen Mobilfunkgeneration.”
„Aber wir raten zur Vorsorge. Bei der Auswahl eines Mobilfunkgeräts sollte darauf geachtet werden, dass es möglichst strahlungsarm ist.”
Strahlungsarm oder nicht – Absorptionsrate „SAR“ gibt Auskunft
Dazu sollte auf den so genannten SAR-Wert geachtet werden: Je geringer der Wert, desto strahlungsärmer ist das Gerät. Die „spezifische Absorptionsrate“ (SAR) beschreibt die Energie, die in einer bestimmten Zeit von einem Körper aufgenommen und vor allem in Wärme umgewandelt wird, bezogen auf die Masse des Körpers. Sie wird in Watt pro Kilogramm (W/kg) gemessen.
Um gesundheitliche Wirkungen auszuschließen, sollte der SAR-Wert eines Handys möglichst gering, jedenfalls aber nicht mehr als 2 Watt pro Kilogramm betragen. Über die SAR-Werte der auf dem Markt erhältlichen Geräte informiert die BfS-Internetseite, die derzeit 3.430 Geräte von 82 Herstellern auflistet und regelmäßig um neue Modelle erweitert wird.