Trotz Annäherung: Keine Reisefreiheit für US-Amerikaner nach Kuba
Destinationen auf der Karibikinsel bei großen Anbietern nach wie vor nicht zu finden. Reisen grundsätzlich noch verboten, Regeln aber gelockert
Von Klaus E. Lehmann / amerika21
Washington/Havanna – US-amerikanische Fluglinien erschweren trotz einer Wiederaufnahme der Verbindungen aus den USA nach Kuba nach wie vor entsprechende Buchungen. Das berichtet das kubanische Nachrichtenportal Cubadebate unter Berufung auf Branchenmedien. Auf den wichtigsten Webseiten für die Reservierungen von Reisen in den USA seien die neuen Verbindungen auf die Karibikinsel nicht recherchierbar, wie es dort heißt.
Keiner der Buchungsgiganten in den USA – Expedia, Orbitz, Priceline, TripAdvisor oder Google Flights – bietet demnach Flugreise- oder Unterkunftsmöglichkeiten für Kuba an. Dabei werde die sozialistisch regierte Karibikinsel nach einem 50 Jahre währenden fast totalen Reiseverbot inzwischen als eine der wichtigsten neuen Destinationen angesehen.
„Die Vereinigten Staaten verbieten weiterhin den Tourismus nach Kuba“, heißt es dazu bei Cubadebate: „Aber seit Präsident Barack Obama in der Angelegenheit Stellung bezogen hat, um Ende 2014 einen Prozess der Normalisierung in den bilateralen Beziehungen einzuleiten, hat seine Regierung ein Dutzend Reiseziele in Kuba legalisiert.“
Seither hätten drei US-amerikanische Fluggesellschaften den kommerziellen Flugbetrieb nach Kuba aufgenommen. „Bis Ende dieses Jahres sei vorgesehen, dass fünf weitere folgen sollen. Man erwartet eine starke Verbrauchernachfrage, und die US-Fluglinien waren sehr darauf bedacht, Zugang zur Insel zu bekommen, auf der nur die Ankunft von 110 Flügen aus den Vereinigten Staaten pro Tag gestattet wird“, heißt es in dem Bericht weiter. Die US-Gesellschaft für Reiseagenturen schätzt, dass bis zum Ende des nächsten Jahres mindestens zwei Millionen US-Bürger die Insel besuchen könnten.
Weiterlesen auf:
Foto: Cubana Cargo (BriYYZ, Lizenz: CC BY-SA 2.0); Titelbild: Das Hotel Nacional in Havanna, Kuba (Alexander Bonilla; Lizenz: CC BY 2.0)