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Innenministerium erhält „Schandfleck des Jahres 2015“

Schandfleck-des-Jahres-2015-für-BundesinnenministeriumNegativpreis für verantwortungslose Unternehmen und Institutionen in Österreich verliehen – 2.000 Online-Stimmen für das BMI – Jurypreis ging an w&p Zement

Das österreichische Bundesministerium für Inneres (BMI) wurde wegen der mangelhaften Versorgung von Asylsuchenden im Jahr 2015, der Verschärfung der Asylpolitik und wegen der Auslagerung der Flüchtlingsbetreuung an das profitorientierte Unternehmen ORS zur verantwortungslosesten Institution des Jahres 2015 gewählt und am Donnerstag mit dem Schandfleck des Jahres (Publikumspreis) „ausgezeichnet“. Über 4.000 Menschen nahmen am Online-Voting des Netzwerks Soziale Verantwortung teil, 50 Prozent gaben ihre Stimme dem Innenministerium.

Den Jurypreis erhielt die w&p Zement GmbH wegen Umweltvergehen im Kärntner Görtschitztal. Durch die falsche Einbringung von Blaukalk in den Verbrennungsprozess sind große Mengen von Giften verdampft und über den Schornstein entwichen, anstatt zu verbrennen. So wurde die Gesundheit der BewohnerInnen belastet und die ökonomische Grundlage der dort ansässigen Bauern und Bäuerinnen gefährdet.

„Noch nie in der Geschichte des Schandfleck waren die Folgen der Handlungen der beiden Preisträger für die betroffenen Menschen auf österreichischem Boden so einschneidend“, sagte Romy Grasgruber-Kerl, Geschäftsführerin vom Netzwerk Soziale Verantwortung. Das BMI müsse seinen Zugang zu Schutzsuchenden grundsätzlich überdenken, „im Fall w&p fordern wir, dass die Wiedergutmachungsansprüche geschädigter Personen gerichtlich verhandelt werden“, so Grasgruber-Kerl.

Der Preis wurde heuer zum vierten Mal anlässlich des Welttags der Sozialen Gerechtigkeit (18.2.) verliehen. Mit dem Schandfleck werden besonders verantwortungslos agierende Unternehmen oder Institutionen ausgezeichnet, die österreichischer Herkunft sind oder in Österreich agieren. Das Sichtbarmachen von Umweltvergehen oder gesellschaftsschädigendem Verhalten durch Unternehmen und Institutionen bringe Betroffenen sowie Kampagnen von NGOs mehr Aufmerksamkeit, so die Organisatoren.

Fotos: schandfleck.or.at

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